Spice up your life, Omi! Kurkuma in der Therapie von Schmerzen, Arthrose und Rheuma.

Kurkuma ist ein fabelhaftes Gewürz mit echten Superkräften! Zum Glück findet es auch in der Medizin mehr und mehr Beachtung – denn es kann so viel mehr, als kräftig leuchten!


Dabei steht besonders Curcumin im Mittelpunkt: An der aktiven Komponente aus Kurkuma wird zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen geforscht. Mittlerweile wird daran zum Beispiel als Behandlung von Krebs, Arthritis, Diabetes, Morbus Crohn, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Psoriasis und Alzheimer geforscht. 1 Bei bestimmten Krebserkrankungen hemmt Kurkuma deren Karzinogenität. Erfolge konnten u.a. bei Magen-Darm-Krebs, urogenitalen und gynäkologischen Krebserkrankungen, Blut-, Lungen-, Hirn-, Brust- und Knochenkrebs gezeigt werden.2

Und vor allem als Heilmittel zur Behandlung und Vorbeugung von entzündlichen Erkrankungen etabliert sich Kurkuma immer mehr. Akute und chronische Entzündungen sind ein Hauptfaktor in der Entwicklung von Fettleibigkeit, Typ-II-Diabetes, Arthritis, Pankreatitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerativen Erkrankungen, bestimmten Krebserkrankungen und Stoffwechselerkrankungen.3

„Altersentsprechend“ – ein Ausdruck, den ich gar nicht mag!

Genannte Erkrankungen haben etwas gemeinsam: Sie betreffen vor allem ältere Menschen. „Altersentsprechende Schmerzen und Abnützungen“ klingt desillusionierend und endgültig – oft wird Patienten suggeriert, man könne ihnen nicht mehr helfen, weil sie nun mal zu alt seien. Ich bin überzeugt, dass Schmerz in keinem Alter toleriert werden muss. Gerade in der Therapie von chronischen Schmerzen ist es wichtig, etwas globaler zu denken und nicht nur das Bewegungsverhalten im Alltag, sondern in erster Linie Ernährung und psychisches Wohlergehen zu betrachten. Denn eine ausgewogene, vorwiegend pflanzenbasierte Kost könnte gerade bei jenen Erkrankungen, die als „altersbedingt“ abgetan werden, so viel helfen.

Arthrose wurde lange als reine „Verschleißkrankheit“ gesehen, die „altersentsprechend“ zum Verlust von Knorpel führt. Dass dabei aber Entzündungsprozesse eine tragende Rolle spielen, ist noch gar nicht so lange bekannt. Mittlerweile wird Arthrose als komplexere, entzündliche Krankheit gesehen, bei der Entzündungsmediatoren nicht nur von Knorpel, sondern auch von Knochen und Gelenksflüssigkeit freigesetzt werden.4

Eine Studie untersuchte die Wirksamkeit von Kurkuma auf Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung bei Patienten mit Kniegelenks-Arthrose. 107 Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt und erhielten 6 Wochen lang entweder 800 mg Ibuprofen oder 2g Kurkuma-Extrakt pro Tag. Gemessen wurden die Auswirkungen auf die Schmerzen in funktionellen Testungen, beim Gehen und Treppensteigen. Die Schmerzen verbesserten sich in beiden Gruppen, es konnte kein Unterschied zwischen der Wirkung von Ibuprofen im Vergleich zum Kurkuma-Extrakt gezeigt werden. Ibuprofen ist einer der meistgekauften Wirkstoffe zur Schmerzbehandlung. Die Liste der Nebenwirkungen ist jedoch sehr lang – ganz im Gegensatz zu seinem pflanzlichen Mitstreiter.5

Kurkuma wirkt entzündungshemmend und antiarthritisch.

Rheumatoide Arthritis (umgangssprachlich Rheuma) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die Knochen und Knorpelgewebe schädigt. Die Auswirkungen der Erkrankung bringen schwere Einschränkungen mit sich, sowie eine reduzierte Lebenserwartung. Zur Behandlung rheumatoider Arthritis sind viele Medikamente am Markt – doch sie bringen oft starke Nebenwirkungen mit sich.

Eine klinische Pilotstudie untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von Kurkuma allein und in Kombination mit Diclofenac-Natrium bei Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis. 45 Patienten mit rheumatoider Arthritis wurden in drei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe erhielt Kurkuma, eine Gruppe erhielt Diclofenac, und eine Gruppe erhielt beides. Gemessen wurde die Verringerung des Disease Activity Score (DAS) und Kriterien zur Verringerung der Empfindlichkeit und Schwellungen der Gelenke. Die Werte verbesserten sich in allen drei Behandlungsgruppen. Interessanterweise waren die Verbesserungen jedoch in der Kurkuma Gruppe am deutlichsten und besser, als in der Diclofenac-Gruppe. Und zusätzlich wird hervorgehoben, dass die Einnahme von Kurkuma sicher und effektiv ist – tatsächlich sogar effektiver als die Medikation bei Rheumatoider Arthritis. Und das ohne Nebenwirkungen.6

Die dauerhafte Einnahme von entzündungshemmenden Arzneimitteln bringt oft Magen-Darm-Probleme mit sich und resultieren oft in der Entstehung von Magen-Darm-Geschwüren. 80% der Magengeschwüre werden durch die Verwendung von nichtsteroidalen Entzündungshemmern verursacht. Oft werden dann wiederum Medikamente zur Behandlung des Geschwürs gegeben. Kurkuma beugt Geschwüren vor und wird auch vermehrt zu deren Behandlung verwendet. Im Gegensatz zu den antiinflammatorischen Medikamenten hat Kurkuma keine Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt – im Gegenteil, es schützt ihn sogar.7

Als natürliches Schmerzmittel und Entzündungshemmer kannst du Kurkuma also ganz zu deinem Vorteil in der Küche nutzen. Und wenn du schmerzgeplagte Großeltern hast – führe sie doch einmal liebevoll an die indische, pflanzliche Küche heran. Und übrigens: In Kombination mit schwarzem Pfeffer vervielfacht sich die Wirkung von Kurkuma, weil Curcumin und Piperin beste Buddies sind – zwischen den beiden stimmt die Chemie wortwörtlich. 😉

Lass Nahrung deine Medizin sein.

Hippokrates, ein schlauer Mann!

Quellen:

  1. Shishodia S, Sethi G, Aggarwal BB. Curcumin: getting back to the roots. Ann N Y Acad Sci. 2005 Nov;1056:206-17.
  2. Shehzad A, Lee J, Lee YS. Curcumin in various cancers. Biofactors. 2013 Jan-Feb;39(1):56-68.
  3. Shehzad A, Rehman G, Lee YS. Curcumin in inflammatory diseases. Biofactors. 2013 Jan-Feb;39(1):69-77.
  4. Berenbaum F. Osteoarthritis as an inflammatory disease (osteoarthritis is not osteoarthrosis!). Osteoarthritis Cartilage. 2013 Jan;21(1):16-21.
  5. Kuptniratsaikul V, Thanakhumtorn S, Chinswangwatanakul P, Wattanamongkonsil L, Thamlikitkul V. Efficacy and safety of Curcuma domestica extracts in patients with knee osteoarthritis. J Altern Complement Med. 2009 Aug;15(8):891-7.
  6. Chandran B, Goel A. A randomized, pilot study to assess the efficacy and safety of curcumin in patients with active rheumatoid arthritis. Phytother Res. 2012 Nov;26(11):1719-25.
  7. Yadav SK, Sah AK, Jha RK, Sah P, Shah DK. Turmeric (curcumin) remedies gastroprotective action. Pharmacogn Rev. 2013 Jan;7(13):42-6.